Strompreisentwicklung in Deutschland
Die guten Nachrichten zur Strompreisentwicklung 2023 und 2024 zuerst. Die Strompreise sinken in Deutschland deutlich. Der Strompreis für Neukunden beträgt aktuell 28,7 Cent pro kWh und auch für Bestandskunden zeigt sich der Trend bei der Entwicklung der Strompreise weiterhin abnehmend [38,6 Cent|kWh]. Diese Kunden können zudem direkt Einfluss auf die Entwicklung ihrer Stromkosten nehmen, denn ein Wechsel zu einem Alternativanbieter bietet derzeit ein Sparpotenzial von 25,6 Prozent.
Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zur Entwicklung der Strompreise und alle Änderungen bei den Strompreisen für 2024. [Stand: 03.12.2023]
Das Wichtigste zur Strompreisentwicklung
- Verbraucher können bei der Strompreisentwicklung optimistisch sein. Die Anzahl der Strompreiserhöhungen ist seit Januar rückläufig, und 340 Stromanbieter senken die Strompreise zum Jahreswechsel 2024 [Liste].
- Die Strompreisbremse hat einen positiven Effekt auf die Entwicklung der Strompreise. Sie deckelt den Strompreis auf 40 Cent pro Kilowattstunde, läuft aber zum Ende des Jahres aus.
- Die Strompreisentwicklung im europäischen Großhandel ist kontinuierlich rückläufig. Im Oktober lag der Durchschnittspreis für eine Megawattstunde Strom an der Strombörse bei 87 Euro. Im Vergleich dazu betrug der Preis vor einem Jahr noch 153 Euro [EEX Day Ahead]
- Der Bund will die Entwicklung der Strompreise 2024 zusätzlich mit einem 5,5 Milliardenzuschuss bei den Netzentgelten dämpfen [steht auf Kippe].
- Haushalte können wieder etwas gegen die Strompreisentwicklung tun. Inzwischen gibt es günstige Stromtarife, die mit 28,7 Ct|kWh weit unterhalb der Preisbremse liegen. Das Sparpotenzial beim Wechsel zum Alternativanbieter beträgt aktuell 25,6 Prozent [Strompreisvergleich 03.12.2023]
- Mitteilung zur Strompreisänderung zum 01.01.2024 muss am 04.12.2023 beim Kunden eingehen [20.11.2023 in der Grundversorgung] [Alle Fristen 2024]
- Strompreisentwicklung in Zahlen: Der Strompreis für Haushalte war im 1. Quartal 2023 um 27% teurer als 2022, Stromerzeugerkosten sind um 72% gestiegen, Netzentgelte um 18%, Steuern und Abgaben sind um 14% gesunken
- Der Staat bremst die Entwicklung der Strompreise. Preiserhöhungen sowohl beim kWh-Preis als auch beim Grundpreis sollen 2023 nur eingeschränkt möglich sein [Missbrauchsverbot bei Strompreisbremse].
Strompreise aktuell: So viel kostet die Kilowattstunde
Strompreise Altverträge: 38,6 ct|kWh *
Strompreise Neuverträge: 28,7 ct|kWh **
Strompreis 2023 Preisdeckel: 40 ct|kWh ***
Preis Strombörse Okt: 87 €|MWh ****
Inhalte der Seite
Strompreisentwicklung 2024: Das ändert sich bei den Strompreisen
Trotz der aktuell positiven Strompreisentwicklung müssen sich Millionen Haushalte wieder auf höhere Stromreise für 2024 einstellen. Die Bundesregierung wollte den Kostenanstieg mit Subventionierung der Netzentgelte und Verlängerung der Strompreisbremse abfedern. Die Preisbremse wird nun doch zum Ende des Jahres eingestellt, denn diese Maßnahmen sollte durch den inszischen gesperrten Wirtschaftsstabilisierungsfonds [WSF] bezahlt werden. Die Finanzierung der Netzentgelt-Subventionen bleibt unsicher.
Haushaltssperre: So teuer könnte Strom 2024 werden
Das Auslaufen der Strompreisbremse 2024 trifft vor allem Kunden in der Grundversorgung, denn in 16% der Grundversorger-Gebiete liegt der Preis noch oberhalb der Preisgrenze von 40 Cent. Eine Verlängerung der Preisbremse bis März hätte einen 4-Personen-Haushalt um 34 Euro entlastet. Bei den Alternativanbietern liegen nur noch 3% der Verträge oberhalb des Preisdeckels. Die Entlastung hätte 13 Euro betragen [Quelle Check24].

Preistreiber bei der Strompreisentwicklung 2024 sind die Netzentgelte. 86% aller Netzbetreiber haben die Entgelte für 2024 bereits veröffentlicht und die Zeichen stehen bereits jetzt für viele Regionen auf Anstieg. Diese Berechnungen legen die Subventionen aus dem WSF zugrunde, die nun auf der Kippe stehen. Es kann also noch teurer werden. Gemäß den aktuell vorläufigen Berechnungen von Enet müssen Endkunden sich durchschnittlich auf Preissteigerungen zwischen 8 und 9% einstellen. Für einen 3-Personen-Haushalt steigt der Strompreis dadurch um circa 35 € pro Jahr. Der Energiedienstleister hat eine umfassende Analyse der Netzentgelte von 235 Verteilnetzbetreibern im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Besonders stark steigen die Kosten für den Stromtransport im Westen und Südwesten Deutschlands. In den nordöstlichen Lädern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sinken die Preise hingegen.
Wir informieren zeitnah darüber wie stark die Strompreise 2024 steigen werden, sobald die entgültigen Netzentgelte vorliegen. Die Netzentgelte machen aktuell noch 20% des Strompreises aus.
Strompreissenkungen 2024

Zum Jahreswechsel 2024 wurden insgesamt 340 Strompreissenkungen in der Grundversorgung für etwa 4, 8 Millionen Haushalte gemeldet. Laut enet sinken die Jahreskosten für einen 2-Personen-Haushalt [2.000 kWh p.a.] im bundesdeutschen Durchschnitt um ‑10,5 Prozent. Mehr Einfluss auf die Strompreisentwicklung hat nur ein Anbieterwechsel. Die Ersparnis für den Musterhaushalt läge bei 279,77 Euro [27,6%].
Details zu den Strompreissenkungen 2024 & Strompreiserhöhungen 2024
Entwicklung der Strompreise: Hintergrund, Anstieg & Prognose

Die Strompreise in Deutschland haben im 1. Quartal 2023 den Rekordwert von 46,9 Cent pro Kilowattstunde erreicht und befinden sich nun wieder im Abwärtstrend. Ende September lag der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden bereits wieder bei 38,6 Cent|kWh bei Bestandsverträgen. Die Kilowattstunde für Neukunden kostet derzeit durchschnittlich 28,7 Cent.
Dazu beigetragen haben die Strompreisbremse und sinkende Preise im Großhandel.
Beim Thema Strompreisentwicklung vermissen die meisten Verbraucher klare Antworten. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, warum der Strom so teuer ist und ob Strom 2024 wieder billiger wird. Auch die Strompreisbremse sorgt für Verwirrung. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Erhöhung der Strompreise 2023. Die Entwicklung bisher:
Obwohl fast alle Stromversorger bereits im Laufe des vergangenen Jahres die Preise erhöht hatten, wurden zum Jahreswechsel in weiteren 608 Fällen die Strompreise erhöht. Im Schnitt betragen die Preiserhöhungen 60% und betreffen knapp 7,4 Millionen Haushalte. Das bedeutet für eine vierköpfige Familie eine zusätzliche Belastung von durchschnittlich 768 Euro pro Jahr bei einem Stromverbrauch von 4.000 kWh.
Die Entwicklung bei den Preiserhöhungen ist leicht rückläufig. Seit Januar 2023 haben 85 Stromanbieter ihre Preise für 4,9 Millionen Haushalte erhöht. Die Preisanpassungen liegen im Mittel bei nur noch 24%. Weil die Energiepreise im Großhandel zuletzt gefallen sind, kündigen im selben Zeitraum 102 Stromversorger Preissenkungen für ca. 3,3 Millionen Haushalte an. Diese liegen im Schnitt bei 5%.
In der Grundversorgung lagen Im Herbst noch 76% aller Stromtarife oberhalb der Preisbremse. Ein 4-Personen-Haushalt in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh wird durch die Preisbremse im Schnitt um 172 € im Jahr entlastet.
Warum ist Strom so teuer geworden?

Den größten Einfluss auf die Strompreisentwicklung 2023 haben die Börsenstrompreise. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Strompreise im Großhandel stark gestiegen, denn der Mangel an Erdgas trieb die Einkaufspreise an den Strombörsen in utopische Höhen [Warum?]. Die Megawattstunde kostete in der letzten Augustwoche 2022 im Schnitt 586 € [= 58,6 Cent|kWh].
Die enorm gestiegenen Großhandelspreise spiegelten sich mit leichter Verzögerung auch in den Strompreisen für Verbraucher wieder. Die Folge waren deutschlandweite Preiserhöhungen von über 60%.
Durch die sich entspannende Situation am Gasmarkt sinken parallel dazu die Strompreise an der Börse wieder. Auch die kontinuierlich steigende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien führt zu Entspannung an der Strombörse. Die durchschnittlichen Strompreise am Strommarkt waren im Oktober 2023 mit 87 Euro pro Megawattstunde im Vergleich zum Oktober 2021 [139 €] deutlich niedriger. [EEX]
Markt-Analysten sehen daher bei der Strompreisentwicklung 2023-2024 ein stabileres Preisniveau mit leichtem Abwärtstrend.
Interaktives Chart: Preisentwicklung an der Strombörse 2021, 2022, 2023 EPEX SPOT
Merit Order. Was hat der Gaspreis mit dem Strompreis zu tun?
Mit dem Anstieg der Gaspreise steigen auch die Kosten für die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Doch die extremen Preissprünge am Strommarkt liegen am Merit-Order-Verfahren, nach dem die Strompreise im Stromgroßhandel entstehen. Das Kraftwerk mit den höchsten Erzeugerkosten, das noch gebraucht wird, um den Strombedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt zu decken, bestimmt den Strompreis. Alle anderen Anbieter [Kohle, Atom, Öko…] bekommen denselben Preis, auch wenn sie den Strom viel günstiger produzieren können. Ja, durch diese Regelung entstehen die hohen Preise.
Warum sinkt der Strompreis für Verbraucher so langsam?
Die Preisanstiege am Strommarkt im vergangenen Jahr waren extrem. Sowohl für kurzfristig benötigte Strommengen als auch für Strom, der für 1-2 Jahre im Voraus eingekauft wird. Die meisten Stromanbieter [insbesondere Grundversorger] mussten die heftigen Preisspitzen zwar nicht 1:1 an ihre Kunden weitergeben, weil sie eine langfristige Beschaffungsstrategie verfolgen und noch günstigere Strommengen vorrätig hatten. Doch diese Einkaufsstrategie ist auch der Grund, weshalb sie die aktuellen Preissenkungen nicht sofort berücksichtigen können. Alternative Stromanbieter mit kleinerem Kundenstamm können flexibler reagieren und jetzt durch sinkende Großhandelspreise bessere Neukundenangebote machen.
Für Verbraucher, die etwas gegen ihre hohen Strompreise unternehmen wollen, lohnt sich ein genauer Blick in den Vergleichsrechner, denn im Schnitt kostet 1 kWh Strom aktuell 28,7 Cent für Neukunden. Vorsicht bei Discounter-Schnäppchen!
Stromanbieter Kündigungsfristen 2024
Strompreisentwicklung: Wie funktioniert die Strompreisbremse?
Ab März und rückwirkend für Januar und Februar gilt die Strompreisbremse. Mit der Strompreisbremse werden 80% des bisherigen Stromverbrauchs auf einen Arbeitspreis von 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt, inklusive Steuern und Abgaben. Alles was darüber liegt, rechnet der Stromanbieter zum vertraglich vereinbarten Strompreis ab. Der monatliche Grundpreis ist nicht inbegriffen.
Diese Maßnahme der Bundesregierung soll die Haushaltskasse entlasten und hat sich bereits positiv auf die Strompreisentwicklung für Endverbraucher ausgewirkt. Der Staat zahlt die Differenz zwischen dem Vertragspreis und der Preisbremse an den Stromanbieter. Dieser muss den Rabatt automatisch weitergeben, monatlich abrechnen und auch den Abschlag anpassen korrigieren. Ein Haushalt in der Grundversorgung mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr wird durch die Preisbremse im Schnitt um 172 € im Jahr entlastet.
Weitere Informationen zur Entwicklung gibt es bei der Verbraucherzentrale: Strompreisbremse, Härtefallfonds: FAQ zur Energiekrise
Was tun gegen die Strompreisentwicklung?
Die meisten Haushalte haben die Strompreisentwicklung der vergangenen 12 Monate zu spüren bekommen. Viele Verbraucher sind zum Grundversorger gewechselt, weil diese zwischendurch niedrigere Preise anboten. Doch mittlerweile bieten auch die alternativen Stromanbieter wieder günstige Stromtarife an. Laut Meldungen der Stromvergleichsportale lagen Ende August mehr als 88% der angebotenen Stromtarife unterhalb der Preisbremse. Der Wechsel aus der nun teureren Grundversorgung zu einem der 10 günstigsten Alternativanbieter würde zusätzlich zur Preisbremse noch 409 € Ersparnis bringen [bei 4.000 kWh Stromverbrauch/Jahr]. Lassen Sie sich die Liste aller günstigen Tarife für Ihren Wohnort anzeigen.
Prognose zur Entwicklung der Strompreise
Wird Strom in den kommenden Jahren noch teurer, wie sehen die Prognosen für die künftige Entwicklung der Strompreise aus und was sind die entscheidenden Faktoren?
Prognose Strompreisentwicklung 2023 und 2024
Ein überdurchschnittlich milder Winter und die gesicherte Versorgung mit Flüssigerdgas sorgten im ersten Quartal für eine Entspannung an den europäischen Großmärkten für Energie. Auch die Wiederinbetriebnahme etlicher französischer Kernkraftwerke nach sehr langwierigen Wartungsarbeiten trug zur Preisstabilisierung bei. Wegen der Fertigstellung deutscher LNG-Terminals rechnen Marktexperten mit einer weiteren Entspannung. Auch das Bundeswirtschaftsministerium erwartet eine Normalisierung des Strommarkts im zweiten Halbjahr 2023.
Fazit: Entscheidend für die Strompreisentwicklung und weiterhin sinkende Strompreise 2023 und 2024 ist eine Stabilisierung am Gasmarkt. Reaktormängel in Frankreich bleiben ebenso ein Risikofaktor für die Strompreisentwicklung in den nächsten Jahren.
Wird Strom in Zukunft wieder billiger?
Die Strompreisentwicklung wird momentan stark vom europäischen Großhandelspreis getrieben. Doch die Zukunft der Strompreise ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Infolge der gestiegenen Nachfrage nach Strom sowohl in der Industrie als auch bei Privatpersonen ist davon auszugehen, dass die Preise steigen werden, sofern das Angebot konstant bleibt.
Doch ein stärkerer Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und damit die Kosten für Strom zu senken. Die Strompreisentwicklung ist ebenfalls vom technologischen Fortschritt im Bereich der Energieerzeugung und -speicherung abhängig. Effizientere Methoden zur Stromgewinnung und Speicherung zu entwickeln, wird sich positiv auf den Preis auswirken.
Strompreisentwicklung in Europa: Wo steht Deutschland?
Die Strompeisentwicklung verläuft in den einzelnen Ländern der Europäischen Union sehr unterschiedlich. Laut der europäischen Statistikbehörde Eurostat lag der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden im ersten Halbjahr 2023 in Europa bei 31, 9 Cent je Kilowattstunde. In kaum einem anderen EU-Land zahlen Haushalte so hohe Strompreise wie in Deutschland. Nur Belgien und Liechtenstein sind teurer. Konkret zahlt eine deutscher Einpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von weniger als 2. 500 Kilowattstunden einen Preis von 45, 36 Cent pro Kilowattstunde. Haushalte in Liechtenstein zahlten 46, 35 Cent pro Kilowattstunde Strom, während die Strompreise in Belgien bei 45, 59 Cent pro Kilowattstunde lagen. Im Vergleich dazu zahlten spanische Haushalte weniger als die Hälfte im Vergleich. Auch in Polen (19, 92 Cent), Frankreich (27, 35 Cent) und Österreich (29, 88) lagen die Strompreise weit unter dem deutschen Niveau.
News zur Strompreisentwicklung
Haushaltssperre: Was sind die Folgen für die Strompreisentwicklung?
[24.11.2023] Die Geldnot der Bundesregierung zieht ihre Kreise. Zunächst begrenzt die Haushaltssperre die Ausgaben aller Ministerien und nun ist auch noch der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) gesperrt. Hieraus werden unter anderem die Strompreisbremse und die Netzentgelte für das Jahr 2024 finanziert. Beides hat Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung.
Voraussichtlich wird es im Jahr 2024 kein Geld mehr aus dem WSF für die Energiepreisbremsen geben, obwohl diese eigentlich bis März 2024 fortgesetzt werden sollten. In 16% der Postleitzahlgebiete liegen die Strompreise über 40 Cent pro Kilowattstunde. Zusätzlich sollten die Netznutzungsentgelte mit 5, 5 Milliarden Euro subventioniert werden. Wird dieser Posten ebenfalls gestrichen, werden die Strompreise unangenehm steigen.
Sinkflug bei Strompreisen - Wechsel lohnt sich
Die Strompreise sind derzeit auf einem historischen Tiefstand. Es ist daher die beste Zeit, über einen Wechsel zu Alternativanbietern nachzudenken. Die aktuellen Strompreise bieten besonders Neukunden eine fantastische Möglichkeit zu sparen, denn die haben mittlerweile wieder das Niveau vor der Krise erreicht. Für eine durchschnittliche Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh pro Jahr kann der Wechsel zu alternativen Stromanbietern eine erhebliche Ersparnis bedeuten. Während sie beim Grundversorger im Durchschnitt 2.369 Euro zahlen, können sie durch den Wechsel rund 836 Euro einsparen. Mit den Alternativversorgern müssen Sie für dieselbe Menge Strom im Durchschnitt nur etwa 1.533 Euro anstatt der üblichen 2.369 Euro bezahlen. So sparen Sie deutlich Kosten
Rückblick: Strompreisentwicklung in Deutschland seit 2000
Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 von 13,94 auf 46,91 Cent pro Kilowattstunde in 2023 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 37% beziehungsweise 10% pro Jahr. Der größte Preissprung waren im letzen Jahr zu verzeichnen. Von 2022 bis 2023 ist der durchschnittliche Strompreis für Verbraucher um 26% von 37,14 auf 46,91 Cent gestiegen. In diesen 46,91 Cent sind die Kosten für Stromerzeugung, Netzentgelte, sowie alle Steuern und Abgaben enthalten.
Die Steuern, Abgaben und Umlagen haben sich seit 2000 mehr als verdoppelt [von 5,19 auf 12,57 Cent] und machen 2023 als Kostenblock „staatlichen Belastungen“ 27% des Strompreises aus. Auf Netzentgelte entfallen 20% und die verbleibenden 53% bekommt der Stromanbieter für die Bereitstellung der Energie. Dieser Kostenblock ist im vergangenen Jahr um 79% gestiegen.
Strompreisentwicklung Deutschland 10 Jahre
Jahr | Strompreis Cent/kWh | Steuern, Abgaben, Umlagen | Netz- entgelte | Strom- erzeugung |
---|---|---|---|---|
2023 | 46,91 | 27% | 20% | 53% |
2022 | 37,14 | 39,3% | 21,8% | 38,9% |
2021 | 31,89 | 51,4% | 24,5% | 24,1% |
2020 | 31,47 | 52,4% | 25,1% | 22,4% |
2019 | 30,43 | 52,5% | 24,3% | 23,2% |
2018 | 29,42 | 54,3% | 24,7% | 21% |
2017 | 29,16 | 55% | 26% | 19% |
2016 | 28,70 | 54% | 24% | 22% |
2015 | 28,80 | 52% | 23% | 25% |
2014 | 29,14 | 52% | 23% | 25% |
Entwicklung des Strompreises im 10-Jahres-Verlauf
Die Strompreisentwicklung hat in den letzten 2 Jahren an Fahrt aufgenommen. Obwohl der Strompreis für Haushalte in Deutschland in den letzten 10 Jahren fast jedes Jahr gestiegen ist, sind die Preisanstiege der letzten zwei Jahren besonders signifikant. In den vergangenen Jahren waren die Preiserhöhungen in der Regel eher im einstelligen Prozentbereich angesiedelt, doch ab 2022 gab es deutliche Kostensteigerungen von 16% und 27%.
Die Strompreise für private Verbraucher in Deutschland waren Anfang 2023 so hoch wie nie zuvor. Zahlten Haushalte 2021 im noch Schnitt 31,89 Cent pro Kilowattstunde, sind es Anfang des Jahres bereits 46,91 Cent. Hauptgrund für den Anstieg von 47% sind die stark gestiegenen Beschaffungskosten. Die Nachfrage nach Energie stieg mit dem Ende der Coronabeschränkungen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verteuerte sich die Kosten der Stromerzeugung aus Gas und Kohle, was sich in extremen Preissprüngen an den Strombörsen widerspiegelte. Nun hat nicht jede Preisschwankung an der Börse Einfluss auf den Verbraucherpreis, doch die Probleme am Energiemarkt führten bereits jetzt zu einem Preisanstieg für den Kostenblock „Strombeschaffung und Vertrieb“ von 222%. Berechneten die Versorger im Januar 2021 noch 7,70 Cent für die Kilowattstunde, waren es zu Jahresbeginn 2023 bereits 24,82 Cent.

Tabelle: Entwicklung der Strompreise, 10 Jahre [bis 2023]
Bestandteile des Strompreises | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Beschaffung, Vertrieb | 7.38 | 7.05 | 6.26 | 5.71 | 6.20 | 7.09 | 7.51 | 7.70 | 14.40 | 24.82 |
Netzentgelt | 6.63 | 6.74 | 7.01 | 7.51 | 7.29 | 7.39 | 7.75 | 7.80 | 8.08 | 9.52 |
Steuern | 15.13 | 14.91 | 15.53 | 16.06 | 15.97 | 15.98 | 16.55 | 16.39 | 14.59 | 12.57 |
Mehrwertsteuer | 4.65 | 4.58 | 4.60 | 4.67 | 4.71 | 4.86 | 5.08 | 5.09 | 5.92 | 7.49 |
Konzessionsabgabe | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 | 1.66 |
EEG-Umlage | 6.24 | 6.17 | 6.35 | 6.88 | 6.79 | 6.41 | 6.76 | 3.72 | 3.72 | – |
KWK-Aufschlag | 0.18 | 0.25 | 0.45 | 0.44 | 0.35 | 0.28 | 0.23 | 0.25 | 0.38 | 0.36 |
StromNEV-§19 | 0.09 | 0.24 | 0.38 | 0.39 | 0.37 | 0.31 | 0.36 | 0.43 | 0.44 | 0.42 |
Offshore-Netzumlage | 0.25 | -0.05 | 0.04 | -0.03 | 0.04 | 0.42 | 0.42 | 0.40 | 0.42 | 0.59 |
AbLa Umlage | 0.01 | 0.01 | – | 0.01 | 0.01 | 0.01 | 0.01 | 0.01 | ||
Stromsteuer | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 | 2.05 |
Summe | 29.14 | 28.70 | 28.80 | 29.28 | 29.47 | 30.46 | 31.81 | 31.89 | 37.07 | 46.91 |
So setzt sich der Strompreis pro Kilowattstunde zusammen
Für private Haushalte setzt sich der Strompreis aus 3 Hauptkomponenten zusammen: Die erste umfasst die Erzeugerkosten oder die Kosten für den Einkauf von Strom. Den zweiten Kostenblock bilden Steuern, Umlagen und Abgaben. Der dritte Block , die sogenannten Netzentgelte, beinhaltet die Kosten für den Transport und die Messung des Stroms.
Der Stromversorger kümmert sich nicht nur um die Abrechnung von Umlagen, Steuern und Entgelten beim Verbraucher, sondern leitet auch die Einnahmen weiter. Diese fließen sowohl in die Staatskasse als auch an die Netzbetreiber und Messstellenbetreiber. Der Versorger behält ausschließlich die Kosten für die Strombeschaffung.
In den vergangenen Jahren lag der Kostenbereich Strombeschaffung eher bei 20-25% des Strompreises, doch die hohen Einkaufspreise an der Strombörse ließen die Kosten bereits im letzten Jahr sprunghaft steigen. Heute entfällt etwa die Hälfte des Strompreises auf Beschaffung und Vertrieb.
Strompreisentwicklung und Kostentreiber: In den kommenden Jahren [2023 – 2024] wird der Stromeinkauf voraussichtlich weiterhin den der größte Kostenblock bleiben. Zusätzlich ist damit zu rechnen, dass die Netzentgelte für Strom in Zukunft deutlich ansteigen werden.
Netzentgelte beeinflussen die Strompreisentwicklung stärker
Die Netzentgelte, die Gebühren, die für die Nutzung des Stromnetzes erhoben werden sind zum Jahreswechsel 2023 um knapp 18% Prozent gestiegen, was sich auch in höheren Preisen niederschlägt und die Strompreisentwicklung nachhaltig beeinflusst. Diese Gebühren machen insgesamt einen Anteil von rund 20% an der Gesamtzusammensetzung des Strompreises aus. Die Netzentgelte variieren je nach Region und sind im Norden des Landes besonders hoch.
Strompreiszusammensetzung 2023
Preisbestandteil | Preis pro kWh | Prozent | |
---|---|---|---|
Stromerzeugung | 24,82 ct | 53% | |
Netzentgelte | 9,52 ct | 20% | |
Steuern und Abgaben | 12,57 ct | 27% | |
im Detail | |||
Stromsteuer | 2,05 ct | 4,2% | |
Mehrwertsteuer | 7,49 ct | 16% | |
Sonstige Abgaben: KWK, § 19, AbLa -, | 3,03 ct | 6,3% |
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