Die großen Stromanbieter, Stadtwerke aber auch die sogenannten Energiediscounter verkaufen ihren Strom unter verschiedenen Markennamen. So sind sie oft gleich mit mehreren Vertriebsmarken in den TOP-Platzierungen der Vergleichsportale zu finden. Das drängt echte Wettbewerber aus dem Markt und erschwert dem Stromkunden den Überblick.
Übersicht über die Strommarken, Tochtergesellschaften und Beteiligungen von Stromanbietern
Die Stromversorger in Deutschland lassen sich in folgende Gruppen unterteilen: Die Stromriesen, die kommunalen Stadtwerke, die Gruppe der Discounter und die reinen Ökostromanbieter.
Beim Stromanbieterwechsel ist es besonders wichtig zu wissen, welcher Stromanbieter zu wem gehört, denn oft zahlen Stromversorger den Wechselbonus nur an echte Neukunden. Für Kunden, die von einer unternehmenseigenen Marke zur anderen wechseln, gilt das häufig nicht. So kann man leicht den Neukundenbonus verlieren.
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Die besten StromanbieterTOP 10 günstige Stromanbieter
Der deutsche Strommarkt zeichnet sich mittlerweile durch eine große Stromanbietervielfalt aus. Private Stromkunden haben die Wahl zwischen mehr als 1.354 Stromanbietern mit knapp 12.000 Tarifen. Im Durchschnitt kann ein privater Haushaltskunde an seinem Wohnort aus 167 Stromanbietern auswählen. In Ballungsräumen sind es mehr [max. 213], auf dem Land weniger [min. 51].
Quellen: BDEW, Monitoringbericht
Die größten deutschen Energieversorger EnBW, E.ON und Vattenfall sind jeweils mit mindestens einer Zweitmarke auf dem Strommarkt vertreten. Grund ist die Marktpositionierung und Preisdifferenzierung: Über die Tochterunternehmen oder Beteiligungen wird der Strom dem Verbraucher zu niedrigeren Preisen angeboten. Die günstigeren Marken sollen Wechsler ansprechen und gleichzeitig den “exklusiven” Wert der Kernmarke schützen. Die Verbindung zwischen Anbieter und Zweitmarke wird selten offen kommuniziert. So ist für einen EnBW-Kunden nicht sofort erkennbar, dass die Hausmarke „Yello“ günstigere Tarife zu gleichen Leistungen anbietet.“ E wie Einfach“- und eprimo-Kunden müssen auch erst nach dem Verwandschaftsverhältnis zu E.ON suchen. Und Lidl-Strom-Kunden werden ebenfalls von E.ON betreut.
Die große Gruppe der kommunalen Versorger oder Stadtwerke sorgt für die Grundversorgung im Einzugsgebiet. Einige Stadtwerke haben sich zusammengeschlossen, um mit gemeinsamen Marken wie „Kleiner Racker“ oder „SauberEnergie“ überregional in den Stromvertrieb zu gehen. Größere Stadtwerke vertreiben ihre Energie bundesweit im Alleingang über eigene Marken, wie die Stadtwerke Krefeld mit der Strommarke „lekker Energie“ oder die Stadtwerke Duisburg mit dem Label „energieGUT“. Relativ neu am Markt ist die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH mit der Marke „stadteneergie“.
Bei den Strom-Discountern handelt es sich meist um jüngere Unternehmen, die ihre Kunden bundesweit mit günstigen Tarifen locken. Der Strompreis liegt oft deutlich unter dem der etablierten Anbieter, was durch schlankere Verwaltungsstrukturen und weniger Service möglich wird. Einige Discounter bieten ihren Strom unter verschiedenen Vertriebsnamen an, obwohl bei Preis und Servicepaket keine klare Differenzierung erkennbar wird. Beispiele dafür sind die Firmen ExtraEnergie mit den Marken ExtraStrom, PrioStrom oder HitStrom. Auch die 365 AG ist gleich mit 4 Marken (IdealEnergie, Meisterstrom, Immergrün und almado) im billigeren Segment zu finden.
Reine Ökostromversorger wie Naturstrom, EWS Schönau, Polarstern, Greenpeace Energy und die Bürgerwerke bieten ihren sauberen Strom, der aus 100% erneuerbaren Energien stammt, unter eigenem Namen an.
Die Monopolkommission, ein von der Bundesregierung berufenes Expertengremium, untersucht in regelmäßigen Abständen die Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt. Der Marktanteil von 60% für die großen 4 Energiekonzerne an der Stromerzeugung in Deutschland ist immer noch beeindruckend: RWE kommt auf 26%, gefolgt von der LEAG mit 18% und den Schlusslichtern EnBW und E.on – mit je 12% und 4%. [Stand 2022, Erzeugungsmengen Monitoringbericht]
Obwohl die großen Konzerne über knapp 53% der Stromerzeugungskapazitäten in Deutschland verfügen, liegt laut Kommission „derzeit keine Marktbeherrschung vor“.
Stromanbieter | Marktanteil |
---|---|
RWE AG | 26,4 % |
LEAG | 17,9 % |
EnBW AG | 11,6 % |
E.ON | 3,7 % |
Uniper | 3,8 % |
Andere Unternehmen | 36,4 % |
61% aller Haushalte in Deutschland werden durch den Grundversorger beliefert, zu dem die Big 4 und weitere öffentliche Anbieter, wie Stadtwerke und Elektrizitätsgenossenschaften, gehören. 24% aller Stromkunden ist noch im Grundversorgertarif – dem meist teuersten Tarif. Nur 39% der Haushalte in Deutschland sind bei einem alternativen Stromanbieter unter Vertrag. Im vergangenen Jahr wechselten etwas mehr als 4 Millionen Haushalte den Stromanbieter, wobei 2,97 umzugsbedingt wechselten. [Stand 2022, Monitoringbericht]
Im Jahr 2023 erwirtschafteten die größten deutschen Energieversorgungsunternehmen rund 306 Milliarden Euro.
Energieversorger Uniper war mit einem Umsatz von 107,9 Milliarden Euro auf Platz 1 der größten Stromanbieter Deutschlands, hatte allerdings ein Umsatzminus von 166 Mrd. Euro zu verzeichnen. E.ONs Jahresumsatz lag bei 93,7 Mrd. Euro und damit nur 22 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert. Die EnBW verzeichnet ein ganz leichtes Umsatzminus auf 44,4 Mrd. Euro [-12 Mrd. Euro]. Vattenfall erwirtschaftete mit 31,3 Mrd. Euro etwas mehr als im Vorjahr. Stromanbieter RWE machte mit 28,6 Mrd. Euro knapp 10 Milliarden weniger Umsatz als im Jahr davor.
Quellen: Jahresberichte der Stromversorger
Seit Liberalisierung des Strommarktes Ende der 1990er Jahre können Stromkunden in Deutschland zum Stromanbieter ihrer Wahl wechseln. Anfang 2024 gab es 1.151 Stromanbieter. Viele von ihnen bieten bundesweit Stromtarife an.
Tabelle aller Stromanbieter in Deutschland in alphabethischer Reihenfolge
123energie – Eine Marke der Pfalzwerke AG
17er Oberlandenergie GmbH
Abens-Donau Energie GmbH
Abita Energie Otterberg GmbH
AggerEnergie GmbH
Ahrtal-Werke GmbH
AlbSW GmbH
Albwerk GmbH & Co. KG
Allgäuer Kraftwerke GmbH
Allgäuer Überlandwerk GmbH