Die Strompreisentwicklung in Deutschland im Jahr 2024 hat bereits positive Tendenzen gezeigt. Für Neukunden liegt der Strompreis aktuell nur noch bei 28 Cent pro Kilowattstunde. Auch für Bestandskunden setzt sich der rückläufige Trend fort, mit einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde.
Ab 2025 werden die Strompreise für Millionen von Stromkunden günstiger aufgrund sinkender Netzentgelte. Kunden, die davon nicht profitieren, haben die Möglichkeit, ihre Stromkosten durch einen Wechsel zu beeinflussen, da Stromtarife von alternativen Anbietern derzeit 20 Prozent günstiger sind.
Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zur Entwicklung der Strompreise in Deutschland.
Strompreise Bestandskunden: 35 Ct|kWh
Strompreise Neukunden: 28 Ct|kWh
Stand Dezember 2024* Ø aller Haushalte in Deutschland mit Bestandsverträgen, Wert aus Grundpreis & Arbeitspreis, ** Verivox, Check24, ***EEX: EPEX Spot, „Day Ahead“ Auktion, Stand 01.12.2024 Ø Monat
Monat | Strompreise Bestandskunden |
Strompreise Neukunden |
Strombörse EEX Day Ahead |
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Dez 2024 | 34,8 Ct/kWh | 27,9 Ct/kWh | n.a. |
Nov 2024 | 34,8 Ct/kWh | 26,4 Ct/kWh | 115 €/MWh |
Okt 2024 | 34,9 Ct/kWh | 23,1 Ct/kWh | 85,7 €/MWh |
Sep 2024 | 35,9 Ct/kWh | 25,5 Ct/kWh | 78,3 €/MWh |
Aug 2024 | 35,3 Ct/kWh | 26 Ct/kWh | 82,1 €/MWh |
Jul 2024 | 35,9 Ct/kWh | 25,5 Ct/kWh | 67,7 €/MWh |
Jun 2024 | 36,0 Ct/kWh | 26,4 Ct/kWh | 72,9 €/MWh |
Mai 2024 | 36,1 Ct/kWh | 26 Ct/kWh | 67,2 €/MWh |
Apr 2024 | 35,3 Ct/kWh | 25,5 Ct/kWh | 62,4 €/MWh |
Mär 2024 | 35,4 Ct/kWh | 25,6 Ct/kWh | 64,7 €/MWh |
Feb 2024 | 35,7 Ct/kWh | 25,9 Ct/kWh | 61,3 €/MWh |
Jan 2024 | 37,4 Ct/kWh | 27,6 Ct/kWh | 76,6 €/MWh |
Strompreise | Haushaltskunden | Tarife für Neukunden | Strombörse EEX Day Ahead |
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Dez 2023 | 38,1 Ct/kWh | 27,8 Ct/kWh | 68,5 €/MWh |
Nov 2023 | 38,6 Ct/kWh | 28,7 Ct/kWh | 91,1 €/MWh |
Okt 2023 | 38,6 Ct/kWh | 29 Ct/kWh | 87,4 €/MWh |
Sept 2023 | 39,2 Ct/kWh | 28,7 Ct/kWh | 100,7 €/MWh |
Aug 2023 | 39,6 Ct/kWh | 30 Ct/kWh | 94,3 €/MWh |
Juli 2023 | 39,9 Ct/kWh | 29 Ct/kWh | 77,6 €/MWh |
Juni 2023 | 41,4 Ct/kWh | 29 Ct/kWh | 94,8 €/MWh |
Mai 2023 | 42 Ct/kWh | 31 Ct/kWh | 81,7 €/MWh |
April 2023 | 43 Ct/kWh | 32 Ct/kWh | 100,7 €/MWh |
März 2023 | 46 Ct/kWh | 34,2 Ct/kWh | 102,5 €/MWh |
Feb 2023 | 47 Ct/kWh | 36,9 Ct/kWh | 128,3 €/MWh |
Jan 2023 | 48,2 Ct/kWh | 40,4 Ct/kWh | 117,8 €/MWh |
Dez 2022 | 43,3 Ct/kWh | 47,1 Ct/kWh | 251,6 €/MWh |
Nov 2022 | 48,2 Ct/kWh | 51,1 Ct/kWh | 173,6 €/MWh |
Okt 2022 | 53,8 Ct/kWh | 65,3 Ct/kWh | 152,6 €/MWh |
Sept 2022 | 51,6 Ct/kWh | 64,8 Ct/kWh | 346,1 €/MWh |
Aug 2022 | 41,9 Ct/kWh | 51,5 Ct/kWh | 465,2 €/MWh |
Juli 2022 | 38,5 Ct/kWh | 39,1 Ct/kWh | 315 €/MWh |
Juni 2022 | 39,7 Ct/kWh | 37,1 Ct/kWh | 218 €/MWh |
Mai 2022 | 39,3 Ct/kWh | 41,3 Ct/kWh | 177,5 €/MWh |
April 2022 | 43,4 Ct/kWh | 45,8 Ct/kWh | 165,7 €/MWh |
März 2022 | 37 Ct/kWh | 44,7 Ct/kWh | 252 €/MWh |
Feb 2022 | 38,8 Ct/kWh | 38,9 Ct/kWh | 128,8 €/MWh |
Jan 2022 | 40,6 Ct/kWh | 44,1 Ct/kWh | 167,7 €/MWh |
Ab 2025 können etwa 10 Millionen Stromkunden mit sinkenden Strompreisen rechnen, während für einige Verbraucher die Kosten leicht steigen werden. Der Grund dafür ist eine gerechtere Verteilung der Netzentgelte, die etwa ein Viertel des Strompreises ausmachen. Diese Entwicklung der Strompreise kommt vor allem ländlichen Regionen in Nord- und Ostdeutschland sowie Bayern zugute. In diesen Gebieten zahlten die Stromkunden bisher sehr hohe Preise, da die Kosten für den Ausbau neuer Stromleitungen zu Wind- und Photovoltaikanlagen allein auf sie umgelegt wurden. Das wird sich nun ändern.
Bei Schleswig-Holstein Netz sinken die Netzentgelte im kommenden Jahr um 27%, bei E.DIS Netz Brandenburg reduzieren sich die Preise um 20%, bei Mitnetz aus Cottbus wird es 10% günstiger, bei Bayernwerk Netz sinken die Preise um 11%, bei den Lechwerken geht es 27% runter.
Für Anfang 2025 wurden bisher 280 Preissenkungen mit einem durchschnittlichen Rückgang von 10 Prozent gemeldet. Rund 1, 8 Millionen Haushalte in Deutschland, die über die örtliche Grundversorgung Strom beziehen, profitieren von diesen sinkenden Preisen. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4. 000 kWh spart so knapp 200 Euro pro Jahr.
Gleichzeitig wurden 47 Strompreiserhöhungen um 8 Prozent angekündigt, die rund 300.000 Haushalte betreffen.
Wie sich der Strompreis im Jahr 2025 für Verbraucher entwickeln wird, hängt auch von den Kursverläufen an der Energiebörse ab. Der allgemeine Trend bei der langfristigen Strombeschaffung weist auf "sinkende Strompreise 2025" hin. Für die in den letzten 12 Monaten für das Jahr 2025 gekauften Strommengen ist der Preis um 25% gesunken. [Quelle: first energy]
Ab 2025 wird für Strom, der aus fossilen Energieträgern wie Erdgas und Kohle erzeugt wird, ein höherer CO2-Preis erhoben. Der Bundestag hat beschlossen, den CO2-Preis auf 55 € pro Tonne anzuheben. [2024: € 45].
Die Strompreise alternativer Anbieter sind in diesem Jahr stark gefallen. Neukunden zahlen aktuell nur noch 28 Cent pro Kilowattstunde.
Haushalte können aktuell durch einen Stromanbieterwechsel im Schnitt 20 Prozent sparen.
Die Anzahl der Strompreiserhöhungen ist seit Januar rückläufig und 549 Stromanbieter haben die Preise für 2024 bereits gesenkt.
Der Durchschnittspreis für eine Megawattstunde Strom an der Strombörse lag im November bei 115 Euro, deutlich niedriger als 2022 mit 174 Euro.
Die Netzentgelte sind 2024 im Schnitt um 26,7 Prozent gestiegen, da die Bundessubvention von 5,5 Milliarden Euro nicht finanziert werden kann.
Der Strompreis für Haushalte war Anfang 2024 um 30,5% günstiger als 2023 aufgrund gesunkener Erzeugerkosten, während Netzentgelte um 26,7% und Steuern/Abgaben um 3,9% gestiegen sind.
Die Strompreise sind nach dem extremen Anstieg aufgrund des Ukraine-Krieges wieder deutlich gesunken. Sinkende Preise für Gas und Kohle haben die Beschaffungskosten der Stromversorger erheblich reduziert. Mit Verzögerung wirkt sich dies nun auch auf die Strompreisentwicklung für Haushalte aus und hat zu einer Reihe von Strompreissenkungen geführt. Die Abschaffung der EEG-Umlage hat die Strompreise ebenfalls gesenkt.
Trotz der aktuell positiven Strompreisentwicklung mussten sich Millionen Haushalte wieder auf höhere Strompreise in 2024 einstellen. Preistreiber waren die Netzentgelte. Durch den Wegfall der Bundesmittel sind die Netzentgelte um circa 26,7 % gestiegen, was den Strom einer Familie mit 3.500 kWh Jahresverbrauch um durchschnittlich 70 Euro verteuert. [Quelle Enet].
Viele Energieversorger preisen die höheren Stromnetzentgelte erst mit Verspätung ein. Daher ist ab April mit einer Preiserhöhungswelle zu rechen. Kunden, die bei Alternativanbietern einen Tarif mit Preisgarantie abgeschlossen haben, sollten größtenteils vor Preissteigerungen absichert sein.
Das Auslaufen der Strompreisbremse 2024 trifft vor allem Kunden in der Grundversorgung, denn in 16 % der Grundversorger-Gebiete liegt der Preis noch oberhalb der Preisgrenze von 40 Cent. Die EEG-Umlage entfällt auch im Jahr 2024 komplett.
Die Strompreise für Neukunden bewegten sich im November 2024 auf einem günstigen Niveau obwohl sie leicht anziehen zum Jahresende. Im Durchschnitt mussten Neukunden im November 26,4 Cent pro Kilowattstunde für ihren Strom bezahlen, was im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang vom 7,6% ist. Im November 2023 kostete die kWh bei Neuverträgen im Schnitt noch 28,6 Cent. Ende November 2024 sind die Strompreise für Haushaltskunden etwas gestiegen. Anfang Dezember 2024 kostete die Kilowattstunde Strom 27,9 Cent bei Abschluss eines neuen Vertrages.
Stromkunden in Bestandsverträgen zahlten im November 2024 im Schnitt einen kWh-Preis von 34,75 Cent. Die Stromkosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 10 % gesunken. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr zahlte im November 2023 noch durchschnittlich 1.545 Euro für Strom. Im November 2024 wurden hingegen nur noch 1.390 Euro berechnet. Der Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter würde eine weitere Ersparnis von 20 % bei den Stromkosten bringen.
Stromkunden mit Grundversorgungstarif zahlten Anfang November 2024 im bundesdeutschen Durchschnitt noch 43,4 Cent für eine Kilowattstunde [kWh] Strom. Haushalte im Grundversorgungstarif könnten bei einem Wechsel des Stromanbieters die Stromrechnung um 41% senken.
Der Börsenstrompreis verzeichnete im November im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 15 %. Im November 2024 kostete die Megawattstunde Strom im Durchschnitt115 Euro. Im November letzten Jahres waren es 91 Euro.
Seit Anfang des Jahres 2024 wurden 549 Strompreissenkungen gemeldet. Die durchschnittliche Senkung beträgt 11% und betrifft insgesamt mehr als 8 Millionen Haushalte. Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 kWh, spart durch die Preissenkungen im Schnitt 236 Euro im Vergleich zum 31. Dezember 2023.
Für rund 3,3 Millionen Haushalte in Deutschland haben sich die Strompreise um durchschnittlich 8% erhöht. Die Musterfamilie muss im Schnitt 140 Euro mehr für ihren Strom ausgeben.
Für Verbraucher, die etwas gegen ihre hohen Strompreise unternehmen wollen, lohnt sich ein genauer Blick in den Vergleichsrechner.
Quellen: Stromanbieter, Check24, Verivox, Leipziger Strombörse [EEX Day Ahead, Volumen]
Die meisten Haushalte haben die Strompreisentwicklung der vergangenen 2 Jahre stark zu spüren bekommen. Doch mittlerweile bieten die alternativen Stromanbieter wieder sehr viel günstigere Stromtarife an. Laut Meldungen der Stromvergleichsportale können Neukunden bei Wechsel zu einem neuen Stromanbieter etwa 28 Prozent beim Stromtarif sparen. Lassen Sie sich die 10 günstigsten Stromanbieter oder eine Liste aller günstigen Tarife für Ihren Wohnort anzeigen.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie den Stromanbieter wechseln können oder wann Sie kündigen müssen, informieren Sie sich über die Kündigungsfristen für 2024.
Die Großhandelspreise an der europäischen Strombörse gehen auf und ab, wie die nebenstehende Grafik zeigt. In den letzten 3 Jahren schwankten die Strompreise zwischen 36 Euro und 586 Euro pro Megawattstunde Strom [Durchschnitt pro KW].
Die Grafik zeigt die Strompreisentwicklung an der europäischen Strombörse am EPEX-Spotmarkt von 2022 bis 2024 wo der Strom täglich im sogenannten Day-Ahead-Markt gehandelt wird. Der Strompreis für Deutschland an der europäischen Strombörse lag im September 2024 bei 78 Euro pro Megawattstunde im Durchschnitt. Im September das Krisenjahres 2022 musste für die MWh Strom noch 342 Euro bezahlt werden.
Die Strompreisentwicklung am „Day-Ahead-Markt“ hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Nachfrage, dem verfügbaren Stromangebot und politischen Entscheidungen. Einige Stromanbieter bieten bereits flexible Stromtarife an, die an diese Börsenstrompreise gekoppelt sind. Für Kunden dieser Anbieter ist es wichtig, die Entwicklung der Strompreise in den kommenden Tagen zu kennen, um ihren Verbrauch an die Preisschwankungen anzupassen.
Die Strompreise in Deutschland hatten im 1. Quartal 2023 den Rekordwert von 46,9 Cent pro Kilowattstunde erreicht und befinden sich nun wieder im Abwärtstrend. Im Juli 2024 lag der durchschnittliche Strompreis für alle Haushaltskunden in der Grundversorgung bereits wieder bei 41,4 Cent|kWh. Die Kilowattstunde für Neukunden kostet derzeit durchschnittlich 27 Cent.
Dazu beigetragen haben die Strompreisbremse und sinkende Preise im Großhandel.
Beim Thema Strompreisentwicklung vermissen die meisten Verbraucher klare Antworten. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, warum der Strom so teuer ist und ob Strom 2024 wieder billiger wird. Auch die Strompreisbremse sorgt für Verwirrung. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Den größten Einfluss auf die Strompreisentwicklung seit 2022 haben die Börsenstrompreise. Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Strompreise im Großhandel stark gestiegen, denn der Mangel an Erdgas trieb auch die Einkaufspreise für Strom an den Strombörsen in utopische Höhen [Warum?].
Die enorm gestiegenen Großhandelspreise spiegelten sich direkt in den Strompreisen für Verbraucher wieder. Die Folge waren deutschlandweite Preiserhöhungen von über 60%. Durch die sich langsam entspannende Situation am Gasmarkt sinken parallel dazu auch die Strompreise an der Börse wieder.
Die kontinuierlich steigende Einspeisung aus Erneuerbaren Energien führt ebenfalls zu Entspannung an der Strombörse. Die durchschnittlichen Strompreise am Strommarkt waren im September 2024 mit 78 Euro pro Megawattstunde im Vergleich zum September 2022 [346 €] deutlich niedriger. [EEX]
Markt-Analysten sehen daher bei der Strompreisentwicklung 2024 ein stabileres Preisniveau mit leichtem Abwärtstrend.
Die extremen Preissprünge am Strommarkt liegen am Merit-Order-Verfahren, nach dem die Strompreise im Stromgroßhandel entstehen. Das Kraftwerk mit den höchsten Erzeugerkosten, das noch gebraucht wird, um den Strombedarf zu einem bestimmten Zeitpunkt zu decken, bestimmt den Strompreis. Mit dem Anstieg der Gaspreise steigen auch die Kosten für die Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Alle anderen Anbieter [Kohle, Atom, Öko…] bekommen denselben Preis, auch wenn sie den Strom viel günstiger produzieren können.
Die Preisanstiege am Strommarkt in den vergangenen Jahren waren extrem. Sowohl für kurzfristig benötigte Strommengen als auch für Strom, der für 1-2 Jahre im Voraus eingekauft wird. Die meisten Stromanbieter [insbesondere Grundversorger] mussten die heftigen Preisspitzen zwar nicht 1:1 an ihre Kunden weitergeben, weil sie eine langfristige Beschaffungsstrategie verfolgen und noch günstigere Strommengen vorrätig hatten. Doch diese Einkaufsstrategie ist auch der Grund, weshalb sie die aktuellen Preissenkungen an der Strombörse nicht sofort berücksichtigen können. Günstige Stromanbieter mit kleinerem Kundenstamm können flexibler reagieren und jetzt durch sinkende Großhandelspreise bessere Neukundenangebote machen.
Wird Strom in den kommenden Jahren noch teurer? Wie sehen die Prognosen für die zukünftige Entwicklung der Strompreise aus und was sind die entscheidenden Faktoren?
Prognose Strompreisentwicklung 2025: Der Risikofaktor für die Strompreisentwicklung bleibt der Gaspreis. Auch 2024 und 2025 werden die Großhandelspreise für Erdgas den Strompreis für Verbraucher maßgeblich bestimmen. Doch die gesicherte Versorgung mit Flüssigerdgas und das niedrige Riskio für einen kalten Winter [DWD] sorgten bereits Ende des letzten Jahres für eine Entspannung an den europäischen Großmärkten für Energie. Die Energienachfrage der Industrie bleibt voraussichtlich weiterhin auf einem niedrigeren Niveau [ISPEX]. Auch die Wiederinbetriebnahme etlicher französischer Kernkraftwerke nach sehr langwierigen Wartungsarbeiten trug zur Preisstabilisierung im letzten Jahr bei. Wegen der Fertigstellung deutscher LNG-Terminals rechnen Marktexperten mit einer weiteren Entspannung und auch das Bundeswirtschaftsministerium erwartet eine Normalisierung des Strommarkts.
Fazit: Entscheidend für die Strompreisentwicklung und damit sinkende Strompreise für 2025 ist eine Stabilisierung am Gasmarkt. Reaktormängel in Frankreich bleiben weiterhin ein Risikofaktor für die Strompreisentwicklung in den nächsten Jahren.
Wird Strom in Zukunft wieder billiger?
Die Strompreisentwicklung wird momentan stark vom europäischen Großhandelspreis getrieben. Doch die Zukunft der Strompreise ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Infolge der zunehmenden Nachfrage nach Strom sowohl in der Industrie als auch bei Privatpersonen ist davon auszugehen, dass die Strompreise langfristig steigen werden, sofern das Angebot konstant bleibt.
Doch ein stärkerer Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und damit die Kosten für Strom zu senken. Die Strompreisentwicklung ist ebenfalls vom technologischen Fortschritt im Bereich der Energieerzeugung und Energiespeicherung abhängig. Effizientere Methoden zur Stromgewinnung und Speicherung zu entwickeln, wird sich positiv auf den Preis auswirken.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz rechnet in einer langfristigen Prognose zur Strompreisentwicklung für Haushaltskunden mit Stabilisierung der Strompreise, gefolgt von einem Rückgang der Strompreise in 2025.
Von 2026 bis 2040 wird ein moderater, aber kontinuierlicher Anstieg der Strompreise prognostiziert. [Zahlen für Haushalte in Grundverträgen, Neukundeverträge sind oft günstiger]
Jahr | Strompreis Prognose |
---|---|
2025 | 37,00 ct/kWh |
2030 | 37,93 ct/kWh |
2035 | 38,89 ct/kWh |
2040 | 39,87 ct/kWh |
1. Rückgang der Strompreise in 2025 auf 37,00 Ct/kWh.
2. Leichter Anstieg der Strompreise bis 2035 auf 38,89 Ct/kWh, was eine moderate Steigerung von weniger als 2 Ct/kWh in 10 Jahren ist.
3. Weiterer moderater Anstieg der Strompreise bis 2040. Es wird prognostiziert, dass der Strompreis bis 2040 Jahr 2042 einen Wert von 40,27 Ct/kWh.
Quelle: Bundestag.de, Prognose des BMWK hinsichtlich der längerfristigen Strompreisentwicklung
Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 von 13,94 auf 46,91 Cent pro Kilowattstunde in 2023 gestiegen. Das entspricht einer Steigerung von 37% beziehungsweise 10% pro Jahr. Der größte Preissprung war im letzen Jahr zu verzeichnen. Von 2022 bis 2023 ist der durchschnittliche Strompreis für Verbraucher um 26% von 37,14 auf 46,91 Cent gestiegen. In diesen 46,91 Cent sind die Kosten für Stromerzeugung, Netzentgelte, sowie alle Steuern und Abgaben enthalten.
Die Steuern, Abgaben und Umlagen haben sich zwischen 2000 und 2021 mehr als verdoppelt [von 5,19 auf 12,57 Cent]. Um Verbraucher zu entlasten, wurde der Kostenblock „staatlichen Belastungen“ drastisch reduziert und macht heute nur noch 29% des Strompreises aus. Auf Netzentgelte entfallen 27% und die verbleibenden 44% bekommt der Stromanbieter für die Bereitstellung der Energie.
Jahr | Strompreis Ct/kWh | Steuern & Abgaben | Netzentgelte | Stromerzeugung |
---|---|---|---|---|
2024 | 41,34 | 29% | 27% | 44% |
2023 | 46,91 | 27% | 20% | 53% |
2022 | 37,14 | 39,3% | 21,8% | 38,9% |
2021 | 31,89 | 51,4% | 24,5% | 24,1% |
2020 | 31,47 | 52,4% | 25,1% | 22,4% |
2019 | 30,43 | 52,5% | 24,3% | 23,2% |
2018 | 29,42 | 54,3% | 24,7% | 21% |
2017 | 29,16 | 55% | 26% | 19% |
2016 | 28,70 | 54% | 24% | 22% |
2015 | 28,80 | 52% | 23% | 25% |
Die Strompreisentwicklung hat in den letzten 2 Jahren an Fahrt aufgenommen. Obwohl der Strompreis für Haushalte in Deutschland in den letzten 10 Jahren fast jedes Jahr gestiegen ist, sind die Preisanstiege der letzten zwei Jahren besonders signifikant. In den vergangenen Jahren waren die Preiserhöhungen in der Regel eher im einstelligen Prozentbereich angesiedelt, doch ab 2022 gab es deutliche Kostensteigerungen von 16% und 27%.
Die Strompreise für private Verbraucher in Deutschland waren Anfang 2023 so hoch wie nie zuvor. Zahlten Haushalte 2021 im noch Schnitt 31,89 Cent pro Kilowattstunde, sind es Anfang des Jahres bereits 46,91 Cent. Hauptgrund für den Anstieg von 47% sind die stark gestiegenen Beschaffungskosten. Die Nachfrage nach Energie stieg mit dem Ende der Coronabeschränkungen. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verteuerten sich die Kosten der Stromerzeugung aus Gas und Kohle, was sich in extremen Preissprüngen an den Strombörsen widerspiegelte. Nun hat nicht jede Preisschwankung an der Börse Einfluss auf den Verbraucherpreis, doch die Probleme am Energiemarkt führten bereits jetzt zu einem Preisanstieg für den Kostenblock „Strombeschaffung und Vertrieb“ von 222%. Berechneten die Versorger im Januar 2021 noch 7,70 Cent für die Kilowattstunde, waren es zu Jahresbeginn 2023 bereits 24,82 Cent.
Die Netzentgelte werden ebenfalls jedes Jahr teurer. Als Begründung für den Anstieg der Gebühren werden Investitionen in das Stromnetz, gestiegene Kosten für Redispatch-Maßnahmen und seit 2022 auch höhere Börsenpreise genannt.
Bestandteile des Strompreises | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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Beschaffung, Vertrieb | 7,38 | 7,05 | 6,26 | 5,71 | 6,20 | 7,09 | 7,51 | 7,70 | 14,40 | 24,82 |
Netzentgelt | 6,63 | 6,74 | 7,01 | 7,51 | 7,29 | 7,39 | 7,75 | 7,80 | 8,08 | 9,52 |
Steuern | 15,13 | 14,91 | 15,53 | 16,06 | 15,97 | 15,98 | 16,55 | 16,39 | 14,59 | 12,57 |
Mehrwertsteuer | 4,65 | 4,58 | 4,60 | 4,67 | 4,71 | 4,86 | 5,08 | 5,09 | 5,92 | 7,49 |
Konzessionsabgabe | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 | 1,66 |
EEG-Umlage | 6,24 | 6,17 | 6,35 | 6,88 | 6,79 | 6,41 | 6,76 | 3,72 | 3,72 | – |
KWK-Aufschlag | 0,18 | 0,25 | 0,45 | 0,44 | 0,35 | 0,28 | 0,23 | 0,25 | 0,38 | 0,36 |
StromNEV-§19 | 0,09 | 0,24 | 0,38 | 0,39 | 0,37 | 0,31 | 0,36 | 0,43 | 0,44 | 0,42 |
Offshore-Netzumlage | 0,25 | -0,05 | 0,04 | -0,03 | 0,04 | 0,42 | 0,42 | 0,40 | 0,42 | 0,59 |
AbLa Umlage | 0,01 | 0,01 | – | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | ||
Stromsteuer | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 | 2,05 |
Summe | 29,14 | 28,70 | 28,80 | 29,28 | 29,47 | 30,46 | 31,81 | 31,89 | 37,07 | 46,91 |
Quellen: BDEW, BMWK
Stromtarife bestehen in der Regel aus 2 Komponenten: der Grundgebühr und dem Arbeitspreis. Die Grundgebühr ist eine meist monatlich zu zahlende pauschale Gebühr, die pro Anschluss/Zähler erhoben werden. Dabei ist es unerheblich, wie viel Strom tatsächlich verbraucht wird. Zusätzlich wird vom Stromanbieter ein Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde berechnet. Er richtet sich nach dem tatsächlichen Stromverbrauch in Kilowattstunden.
Für private Haushalte setzt sich der Strompreis [pro kWh] aus 3 Hauptkomponenten zusammen: Die erste umfasst die Stromerzeugerkosten oder die Kosten für den Einkauf von Strom. Den zweiten Kostenblock bilden Steuern, Umlagen und Abgaben. Der dritte Block , die sogenannten Netzentgelte, beinhaltet die Kosten für den Transport und die Messung des Stroms.
Stromerzeugerkosten stark gestiegen
In den vergangenen Jahren lag der Kostenbereich Strombeschaffung eher bei 20-25% des Strompreises, doch die hohen Einkaufspreise an der Strombörse ließen die Kosten sprunghaft steigen. Heute entfällt etwa die Hälfte des Strompreises auf Beschaffung und Vertrieb.
In den kommenden Jahren [2025 – 2026] wird der Stromeinkauf voraussichtlich weiterhin den der größte Kostenblock bleiben. Zusätzlich ist damit zu rechnen, dass die Netzentgelte für Strom in Zukunft deutlich ansteigen werden.
Netzentgelte beeinflussen die Strompreisentwicklung stärker
Die Netzentgelte, die Gebühren, die für die Nutzung des Stromnetzes erhoben werden sind zum Jahreswechsel um knapp 25% Prozent gestiegen, was sich auch in höheren Preisen niederschlägt und die Strompreisentwicklung nachhaltig beeinflusst. Diese Gebühren machen insgesamt einen Anteil von rund 20% an der Gesamtzusammensetzung des Strompreises aus. Doch die Netzentgelte variieren je nach Region.