Der beste Strompreis für Gewerbe in Deutschland
Einen einheitlichen Strompreis für alle Gewerbe und Unternehmen in Deutschland gibt es nicht, da sich die einzelnen Preisbestandteile je nach Verbrauch und Region stark unterscheiden. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht jährlich einen durchschnittlichen Strompreis, für dessen Ermittlung die Preise von mehr als 700 Energielieferanten ausgewertet werden.
Der Gewerbestrompreis für kleine Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von maximal 50.000 kWh liegt bei bei 21,2 Cent pro Kilowattstunde. Laut BDEW zahlten mittlere Gewerbebetriebe mit einem Verbrauch von 2 bis 20 Mio. kWh im Schnitt nur 15,6 Cent|kWh. Diese Unternehmen profitieren vor allem von geringeren Umlagen, Steuern und Netzentgelten.
Strompreis Gewerbe: Ø 21,19 Cent|kWh
Strompreiszusammensetzung Gewerbe
Preisbestandteil | Preis in Cent | Prozent | |
---|---|---|---|
Stromerzeugung | 5,15 ct | 24% | |
Netzentgelte | 5,85 ct | 28% | |
Steuern und Abgaben | 10,19 ct | 48% |
Zusammensetzung des Strompreises für Gewerbe
Stromtarife für Gewerbe bestehen in der Regel aus einer monatlichen Grundgebühr für den Stromanschluss und einem Arbeitspreis [kWh-Preis], der für die tatsächlich verbrauchte Energie gezahlt wird. Dieser Strompreis für Gewerbeanschlüsse liegt im bundesdeutschen Durchschnitt bei 21,19 Cent pro Kilowattstunde.
Der Gewerbestrompreis setzt sich aus 3 Bestandteilen zusammen:
24% für Stromerzeugung und Vertrieb, die der Stromanbieter erhält.
28% für die Nutzung der Stromnetze, die der Netzbetreiber bekommt.
48% für staatlich veranlasste Steuern, Abgaben und Umlagen.
Preisbestandteil | Preis in Cent | Prozent | |
---|---|---|---|
Stromerzeugung | 5,15 ct | 24,3% | |
Netzentgelte | 5,85 ct | 27,6% | |
EEG-Umlage | 6,35 ct | 30% | |
Stromsteuer | 2,05 ct | 9,7% | |
Weitere Abgaben | 1,79 ct | 8,4% |

Stromerzeugung
Der Stromanbieter bekommt nur noch 24% für die Stromerzeugung oder den Stromeinkauf. Das ist dann auch der Teil des Strompreises, den er noch beeinflussen kann. Zurzeit sind das im Durchschnitt 5,15 Cent pro Kilowattstunde. Die Kosten haben sich wegen der sinkenden Preise an den Strombörsen in den letzten Jahren stark verringert. Der Großhandelspreis [Einkaufspreis für Strom an der Strombörse] ist 2016 sogar unter die 3-Cent-Marke [je Kilowattstunde] gefallen, doch bereits wieder kräftig gestiegen.
Netzentgelte
Die Netzentgelte [NNE] sind Kosten, die vom Netzbetreiber für die Durchleitung des Stroms durch ihre Netze erhoben werden. Davon werden die Kosten für den Aufbau, den Betrieb und die Instandhaltung des Stromnetzes bezahlt. Diese Gebühren sind der zweitgrößten Kostenblock des Strompreises. Sie erreichen aktuell einen Anteil von fast 28%. Die Steigerungen der letzen Jahre werden mit dem erforderlichen Netzausbau im Rahmen der Energiewende begründet.
Steuern, Abgaben und Umlagen
Die staatlichen Belastungen haben mit einem Anstieg auf 48% ein neues Rekordhoch erreicht. Der größte Kostenblock im Bereich „Steuern und Abgaben“ ist mit 30% die EEG-Umlage.
Gewerbe Strompreis: Steuern und Abgaben im Detail
Stromsteuer: Teil der Ökosteuer, wurde 1999 zur Förderung klimapolitischer Ziele eingeführt, fließt jetzt aber zu einem großen Teil in die Rentenversicherung.
EEG-Umlage: Umlage zur Förderung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Der Betreiber einer Ökostrom-Anlage, z.B. Wind oder Sonne, erhält für jede eingespeiste Kilowattstunde eine gesetzlich festgelegte Vergütung, die über dem Marktpreis liegt. Die EEG-Umlage errechnet sich aus der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem garantierten Vergütungspreis des Stroms.
KWK-Umlage: 2002 eingeführte Umlage zur Förderung der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung.
§19 NEV- Umlage: 2012 eingeführte Umlage, um die ermäßigten Netzentgelte für Industrieunternehmen zu finanzieren.
Offshore-Haftungsumlage: 2013 eingeführte und auf 0,25 Cent gedeckelte Umlage zur Finanzierung von Schadensersatzforderungen, die durch Verzögerungen und Ausfälle bei der Netzanbindung von Offshore-Windparks entstehen könnten.
Konzessionsabgabe: von der Kommune erhobenes Wegerecht für den Bau und Betrieb von Leitungen.
Umsatzsteuer: Mehrwertsteuer in Höhe von 19% auf alle Preisbestandteile, macht rechnerisch etwa 16% des Brutto-Preises aus.
So hat sich der Strompreis für Gewerbe entwickelt
Strompreisentwicklung
Der Strompreis für kleine Gewerbe mit einem Jahresverbrauch von 50.000 kWh liegt seit 2016 bei 21,2 Cent pro Kilowattstunde. Mittlere Gewerbebetriebe mit einem Verbrauch von 2 bis 20 Mio. kWh zahlten im Schnitt bei 15,6 Cent|kWh. Diese Unternehmen profitieren vor allem von geringeren Umlagen, Steuern und Netzentgelten.
Der Strompreis für Gewerbeanschlüsse ist im 10-Jahresverlauf um 7% gestiegen. Er hatte 2013 seinen Höchstwert mit 26,7 Cent|kWh [+34,8%] erreicht und ist bis 2016 wieder um fast 20,6% gesunken.
Strompreis für Gewerbe
Jahr | Strompreis kWh |
---|---|
2006 | 19,4 Cent |
2007 | 19,8 Cent |
2008 | 19,8 Cent |
2009 | 21,1 Cent |
2010 | 21,5 Cent |
2011 | 23,4 Cent |
2012 | 23,9 Cent |
2013 | 26,7 Cent |
2014 | 21,9 Cent |
2015 | 21,5 Cent |
ab 2016 | 21,2 Cent |
Strompreisentwicklung für Gewerbe 2020
Im kommenden Jahr wird die EEG-Umlage um 0,35 Cent steigen und ab 1. Januar 6,76 Cent pro Kilowattstunde betragen. Dieser Anstieg von 5,5% könnte Stromrechnung eines durchschnittlichen Gewerbes [25.000 kWh p.a.] um 88 € erhöhen.
Ein weitaus größerer Faktor für die Preisentwicklung in diesem Jahr ist der Stromtransport [Anteil 28% am Gewerbestrompreis]. Die aktuellen Preisankündigungen der großen Stromnetzbetreiber sehen einen weiteren Anstieg der Netzentgelte für 2020 vor, denn der Ausbau der Netze und Netzstabilierungsmaßnahmen verschlingen Milliarden.
So finden Sie den passenden Stromanbieter für Gewerbestrom
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Füllen Sie nur ein einziges Formular aus. Dafür brauchen Sie die Zählernummer und Ihre Kundennummer beim aktuellen Stromanbieter. Beides finden Sie auf der letzten Stromrechnung.
Kurz warten
Um die Abwicklung kümmert sich der neue Stromanbieter. Er kündigt den Altvertrag und meldet Sie um. Das dauert etwa 6 Wochen und dann wird’s billiger. Es wird nichts umgebaut und sie sitzen nie im Dunkeln.
Gewerbestrom Nachrichten
Stromvergleich für Gewerbe und Industrie immer notwendiger
Laut Industrie- und Handelskammer bestehen die Stromkosten für Unternehmen zu 80% aus EEG-Umlage, Netzentgelte, Stromsteuer und weiteren Umlagen. Damit ist die Abgabenquote der Geschäftskunden beim Strom sogar noch höher als beim Benzinpreis. Die IHK sieht Handlungsbedarf. „Wer im Wettbewerb nicht benachteiligt werden will, muss die Strompreise vergleichen, denn nur rund 2000 von rund 40.000 Industrieunternehmen von Strom-Zusatzkosten befreit.“