Wie viel teurer Strom 2024 wird, zeigen die nächsten Wochen, doch für Verbraucher, die jetzt Post von ihrem Stromanbieter bekommen, wird es keine richtig guten Nachrichten geben. Viele Energieversorger haben Ende letzten Jahres Preisssenkungen vorgenommen, die sie nun zu einem Teil wieder rückgänging machen müssen. Grund ist der kurzfristige Wegfall von Subventionen bei den Netzentgelten 2024 und die damit verbundene Erhöhung der Umlage nach §19 der StromNEV.
Seit Januar 2024 wurden 131 Strompreiserhöhungen angekündigt. Diese Preisanpassungen liegen im Schnitt bei knapp 8%. Betroffen sind etwas mehr als 3,3 Millionen Haushalte. Die Stromkosten einer Familie steigen durch die Preisveränderung um 137 Euro. [Liste der Anbieter mit Preiserhöhungen]
Viele Stromkunden, die eine Preissenkung bekommen, können sich darüber auch nicht besonders freuen, denn die Ersparnis fällt in diesem Jahr mit durchschnittlichen 4,75% nicht besonders hoch aus. Da das Sonderkündigungsrecht auch bei einer Preissenkung gilt, ist der Wechsel des Anbieters auch während eines laufenden Stromvertrags möglich.
Stromversorger müssen Preiserhöhungen 4 bis 6 Wochen [Grundversorgung] vor in Kraft treten schriftlich ankündigen. Bekommt man eine solche Nachricht, sollte man so schnell wie möglich handeln, denn für die Kündigung bleibt of nicht viel Zeit. Erhöht ein Versorger die Preise, muss er seinem Kunden rechnerisch genau darlegen, welche Preisbestandteile sich verändert haben. Soll mehr gezahlt werden, lohnt ein kostenloser Stromvergleich.
Generell können Kunden, die eine Strompreiserhöhung bekommen haben, von Ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Dabei ist es unerheblich, womit die Preiserhöhung begründet wird – so haben es das Oberlandesgericht [OLG] Düsseldorf 2016 und der Bundesgerichtshof [BGH] 2017 entschieden. Der Stromvertrag kann zu dem Zeitpunkt beendet werden, an dem die Preisanpassung wirksam werden würde [auch wenn der Vertrag generell noch eine längere Laufzeit hätte].
Lesen Sie unseren Ratgeber: Sonderkündigung nach Strompreiserhöhung. Oder laden Sie den Musterbrief zur Kündigung nach Preiserhöhung direkt herunter.
Wenn Sie von einer Preiserhöhung betroffen sind, sollten Sie Ihre Optionen kennen. Fällt die Erhöhung nur recht niedrig aus, lohnt es sich eventuell trotzdem beim bisherigen Stromanbieter zu bleiben. Doch für Neukundentarifen gibt es momentan sehr gute Angebote.
Für wechselwillige Stromkunden ist es besonders wichtig zu wissen, welcher Stromanbieter zu wem gehört, denn oft zahlen Stromversorger den Wechselbonus oft nur an echte Neukunden. Für Kunden, die von einer unternehmenseigenen Marke zur anderen wechseln, gilt das häufig nicht.
Leider ist es gängige Praxis bei den Energieversorgern, Preisanpassungen in Werbeanschreiben oder E-Mail-Newslettern zu verstecken, obwohl sie damit gegen das Transparentgebot verstoßen. Das aktuellste Urteil dazu wurde vom Oberlandesgerichts Köln am 10. Juli gefällt [Az.: 6 U 304/19]. Demnach müssen Stromanbieter ausreichende Informationen zur Verfügung stellen, damit Kunden prüfen können, ob sie von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen wollen. Denn das steht jeden Stromkunden bei einer Stromerhöhung zu.
Die Verbraucherzentrale rät daher, die nächsten Schreiben der Versorger genau zu prüfen, ob sie eine Preisanpassung enthalten und der Hinweis auf das Recht auf Sonderkündigung bei Preiserhöhungen nicht fehlt.
Musterbrief zur Kündigung nach Preiserhöhung
Änderungen bei Umlagen und Netzentgelten werden jedes Jahr im Oktober bekannt gegeben. Traditionell passen die Stromanbieter in dem Zuge auch ihre Preise an. Eine Mitteilung zur Erhöhung der Strompreise muss 4 Wochen vorher beim Kunden eingehen. [6 Wochen bei Grundversorgungsvertrag]
Wegen der hohen Medienaufmerksamkeit zu dieser Jahreszeit, haben die großen Anbieter [Eon, EnBW, Vattenfall] ihre Strategie geändert und ihre Preisanpassungen auf die Mitte des Jahres verschoben. Pünktlich zur Ferienzeit setzt oft eine zweiten Welle der Preiserhöhungen ein. Bleiben Sie also das ganze Jahr über wachsam!
Aus dem Preiserhöhungsschreiben muss klar hervorgehen, wann und in welchem Umfang die Preiserhöhung durchgesetzt wird. Der Stromanbieter muss ebenfalls begründen, warum die Preise erhöht werden. Die Verbraucherzentrale beobachtet seit Jahren einen besonders ärgerlichen Trend. Viele Energieversorger erhöhen die Preise stärker, als die zulässige 1:1-Erhöhung von Umlagen oder Netzentgelten. „Hier wird auf dem Rücken der Kunden Kasse gemacht“, kritisiert Energieexperte Udo Sieverding.
Doch diese Zahlen und Fakten lassen sich prüfen, denn die alten und neuen Preisbestandteile müssen in der Mitteilung zur Strompreiserhöhung gegenüber gestellt werden. In den unten verlinkten Artikeln finden Sie genaue Werte zur zulässigen Preiserhöhung.
Lesen Sie unseren Artikel zur: Strompreisentwicklung. Das sagt die Verbraucherzentrale zur Preiserhöhungen bei Strom und Gas – was ist erlaubt? und So läuft der Anbieterwechsel bei Strom und Gas ab
Die hohen Großhandelspreise an der Strombörse haben die Strompreise für Verbraucher in Deutschland auf Rekordhöhen steigen lassen. Obwohl es im Großhandel bereits wieder Entspannung gibt, profitieren noch nicht alle Haushalte von sinkenden Strompreisen. Im Gegenteil sorgen gestiegene Netznutzungsentgelte in 2024 in weiten Teilen Deutschlands für Strompreiserhöhungen. Der Trend, diese Mehrbelastungen beim Strom an die Kunden weiterzugeben, wird auch in diesem Jahr nicht durchbrochen.
Lesen Sie unseren Artikel zur: Strompreiszusammensetzung und entwicklung der Bestandteile
Obwohl die Strompreise deutschlandweit sinken, erhöhen einige Anbieter. Aktuell liegen die durchschnittlichen Jahreskosten für 2.000 kWh Jahresverbrauch bei 821 Euro.
Am stärksten erhöhen die Gemeindewerke Dudenhofen 2024 die Strompreise, doch trotz der Erhöhung von 42% bleiben die Strompreise auf moderatem Niveau (728 € für 2.000 kWh). Bei den Gemeindewerken Ebersdorf steigen die Strompreise um 29% auf 825 €. Die Stadtwerke Suhl haben eine Preiserhöhung von 21% auf 856 € angekündigt.
Am teuersten ist Strom ab 2024 im bayrischen Haßfurt, wo im Basistarif für die selbe Menge 1.122 Euro verlangt werden. Die Stadtwerke Quedlinburg berechnen in der Grundversorgung pro Jahr 1.106 Euro und die Stadtwerke Pappenheim 1.104 Euro.
Stadtwerke Soest erhöhen Strompreis: Das zahlen Kunden ab Juni zwischen 2,63 und 3,71 Cent pro Kilowattstunde mehr +++ Bei EWE steigen die Strompreise zum 1. April +++Strom bei den Stadtwerken Göttingen wird zum 1. April teurer +++ EnBW erhöht zum 1. April die Strompreise um 15,9 % trotz eines prognostierten Jahregewinns von 6,5 Milliarden Euro in 2023 +++ Gütersloher Stadtwerke erhöhen Strompreise um knapp 2 Cent +++ Kilowattstunde Strom wird ab April bei den Zellinger Versorgungsbetrieben um 1,64 Cent teurer +++ Stadtwerke Radevormwald erhöhen Strompreise ab April +++ Freitaler Stadtwerke erhöhen die Strompreise ab März +++ Stadtwerke Solingen erhöhen Strompreis um 1,68 Cent pro Kilowattstunde zum 1. März 2024 auf uf 38,15 Cent pro kWh +++ Stadtwerke Rinteln erhöhen den Strompreis zum 1. März auf 42,63 Cent pro kWh brutto. +++ Stadtwerke Pfarrkirchen müssen Stromtarife erhöhen. Der Strompreis steigt zum 1. März 2024 um 2,85 Cent pro kWh. +++ Stadtwerke Krefeld erhöhen die Strompreise ab 1. März: Der Strompreis steigt um knapp 4 Cent pro Kilowattstunde von 37,50 Cent auf 41,48 Cent (brutto) +++
Stromanbieter | Bundesland | Strompreise steigen: |
---|---|---|
EnBW Energie Baden-Württemberg AG | Baden-Württemberg | 15,9 % |
Stadtwerke Wertheim | Baden-Württemberg | 2,2 % |
Stadtwerke Wertheim | Baden-Württemberg | 2,4 % |
Stadtwerke Bad Wildbad | Baden-Württemberg | 3% |
Stadtwerke Rottenburg am Neckar | Baden-Württemberg | 3,6 % |
SWU Energie | Baden-Württemberg | 3,9 % |
Stadtwerke Waldkirch | Baden-Württemberg | 4,1 % |
Gemeindewerke Baiersbronn | Baden-Württemberg | 4,7 % |
Stadtwerke Emmendingen | Baden-Württemberg | 4,7 % |
Gemeindewerke Baiersbronn | Baden-Württemberg | 4,9 % |
Stadtwerke Gaggenau | Baden-Württemberg | 4,9 % |
Stadtwerke Stockach | Baden-Württemberg | 5,4 % |
Energieversorgung Filstal | Baden-Württemberg | 8,4 % |
Stadtwerke Mühlacker | Baden-Württemberg | 8,5 % |
Stadtwerke Freudenstadt | Baden-Württemberg | 8,8 % |
Stadtwerke Bad Saulgau | Baden-Württemberg | 9,5 % |
Stadtwerke Bad Brückenau | Bayern | 1,6 % |
Stadtwerke Trostberg Stromversorgung | Bayern | 10% |
ÜZ Mainfranken eG | Bayern | 2,2 % |
Stadtwerke Wertheim | Bayern | 2,2 % |
Stadtwerke Wertheim | Bayern | 2,4 % |
EMB - Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt | Bayern | 3,7 % |
SWU Energie | Bayern | 3,9 % |
Stadtwerke Schweinfurt | Bayern | 3,9 % |
Vereinigte Wertach-Elektrizitätswerke | Bayern | 4,2 % |
Stadtwerke Rosenheim Versorgungs | Bayern | 4,5 % |
Stadtwerke Zirndorf | Bayern | 5,4 % |
Elektrizitätswerk Tegernsee Vertriebs- und Service-KG | Bayern | 5,4 % |
Gemeindewerke Kahl | Bayern | 6,1 % |
Stadtwerke Plattling | Bayern | 6,8 % |
Stadtwerke Pfarrkirchen | Bayern | 8,4 % |
Stadtwerke Kelheim | Bayern | 9,8 % |
Havelstrom Zehdenick | Brandenburg | 1,5 % |
EWE VERTRIEB | Bremen | 5,1 % |
EWE VERTRIEB | Hamburg | 5,1 % |
enwag energie- und wassergesellschaft | Hessen | 3,4 % |
Stadtwerke Langen | Hessen | 3,7 % |
enwag energie- und wassergesellschaft mbH | Hessen | 3,7 % |
Energieversorgung Rüsselsheim | Hessen | 4,3 % |
Werra-Strom | Hessen | 5,1 % |
ESWE Versorgungs AG | Hessen | 5,1 % |
Stadtwerke Neustrelitz | Mecklenburg-Vorpommern | 1% |
Stadtwerke Neustrelitz | Mecklenburg-Vorpommern | 1,1 % |
Stadtwerke Lübz | Mecklenburg-Vorpommern | 2,5 % |
Wirtschaftsbetriebe der Stadt NSHB Borkum | Niedersachsen | 2,2 % |
Stadtwerke Buchholz in der Nordheide | Niedersachsen | 2,4 % |
Stadtwerke EVB Huntetal | Niedersachsen | 2,4 % |
EVI Energieversorgung Hildesheim | Niedersachsen | 3,2 % |
EVI Energieversorgung Hildesheim | Niedersachsen | 3,6 % |
Stadtwerke Lingen | Niedersachsen | 4,1 % |
Stadtwerke Böhmetal | Niedersachsen | 4,3 % |
Versorgungsbetriebe Hann. Münden | Niedersachsen | 4,5 % |
Stadtwerke Peine | Niedersachsen | 4,7 % |
Stadtwerke Rinteln | Niedersachsen | 4,7 % |
Stadtwerke Peine | Niedersachsen | 4,8 % |
Werra-Strom | Niedersachsen | 5,1 % |
EWE VERTRIEB | Niedersachsen | 5,1 % |
Stadtwerke Burgdorf | Niedersachsen | 5,2 % |
EVI Energieversorgung Hildesheim | Niedersachsen | 5,7 % |
EVI Energieversorgung Hildesheim | Niedersachsen | 6,1 % |
Stadtwerke Schaumburg-Lippe | Niedersachsen | 6,5 % |
Stadtwerke Soltau | Niedersachsen | 6,8 % |
Stadtwerke Soltau | Niedersachsen | 6,9 % |
WSW Energie & Wasser AG | Nordrhein-Westfalen | 15,6 % |
RheinEnergie AG | Nordrhein-Westfalen | 2,3 % |
Stadtwerke Versmold | Nordrhein-Westfalen | 2,7 % |
HochsauerlandEnergie | Nordrhein-Westfalen | 2,9 % |
EWR - Energie und Wasser für Remscheid | Nordrhein-Westfalen | 3,1 % |
Stadtwerke Erkrath | Nordrhein-Westfalen | 3,6 % |
Stadtwerke Unna | Nordrhein-Westfalen | 3,8 % |
Stadtwerke Greven | Nordrhein-Westfalen | 4,1 % |
Stadtwerke Solingen | Nordrhein-Westfalen | 4,2 % |
Bocholter Energie- und Wasserversorgung | Nordrhein-Westfalen | 4,4 % |
Stadtwerke Nettetal | Nordrhein-Westfalen | 4,6 % |
Stadtwerke Bad Salzuflen | Nordrhein-Westfalen | 4,6 % |
Stadtwerke Gronau | Nordrhein-Westfalen | 4,8 % |
BIGGE ENERGIE | Nordrhein-Westfalen | 4,8 % |
Stadtwerke Gütersloh | Nordrhein-Westfalen | 5% |
Stadtwerke Kleve | Nordrhein-Westfalen | 5,3 % |
BIGGE ENERGIE | Nordrhein-Westfalen | 5,4 % |
Stadtwerke Lippstadt | Nordrhein-Westfalen | 5,7 % |
RheinEnergie AG | Nordrhein-Westfalen | 6,6 % |
Stadtwerke Bielefeld | Nordrhein-Westfalen | 7% |
RheinEnergie AG | Nordrhein-Westfalen | 7,5 % |
Energieversorgung Leverkusen | Nordrhein-Westfalen | 7,9 % |
Energieversorgung Leverkusen | Nordrhein-Westfalen | 7,9 % |
Gemeindewerke Budenheim AöR | Rheinland-Pfalz | 4,4 % |
Stadtwerke Grünstadt | Rheinland-Pfalz | 5,5 % |
Rheinhessische Energie- und Wasserversorgungs- | Rheinland-Pfalz | 7,9 % |
Stadtwerke Dillingen/Saar | Saarland | 6,8 % |
Stadtwerke Aue - Bad Schlema | Sachsen | 2,4 % |
FREITALER STROM+GAS | Sachsen | 3% |
Stadtwerke OELSNITZ/V. | Sachsen | 4,1 % |
Halberstadtwerke | Sachsen-Anhalt | 3,6 % |
Stadtwerke Bernburg | Sachsen-Anhalt | 4,5 % |
Stadtwerke Blankenburg | Sachsen-Anhalt | 5,3 % |
Stadtwerke Blankenburg | Sachsen-Anhalt | 5,6 % |
Städtische Werke Magdeburg | Sachsen-Anhalt | 6,9 % |
Stadtwerke Pinneberg | Schleswig-Holstein | 2,9 % |
Versorgungsbetriebe Bordesholm | Schleswig-Holstein | 3,7 % |
e-werk Sachsenwald | Schleswig-Holstein | 3,9 % |
Eisenacher Versorgungs-Betriebe | Thüringen | 2,1 % |
Stadtwerke Mühlhausen | Thüringen | 2,6 % |
Energieversorgung Inselsberg | Thüringen | 3,4 % |
Stadtwerke Meiningen | Thüringen | 4,9 % |